Samstag, 20. April 2013

Nach Camagüey - 4.3.2013 -


Wir fahren mit dem Zug nach Iznaga – durch das Tal des Zuckers und der der Zuckermühlen.

Des Zuckers und der der Zuckermühlen?  

Nein, in diesem Tal -  die Strecke ist 22 km lang – gibt es so gut wie keinen Zuckeranbau mehr.

Es wächst nur noch Marabu hier, eine von den Spaniern eingeführte Pflanze, die überall wild wuchert und die allenfalls zur Herstellung von Holzkohle dient.

PH: saccarum oficinarem -  Zuckerpflanze – ist seit Jahrtausenden bekannt. Sie kommt aus Asien. Nach Mittel- und Südamerika kam die Pflanze erst mit den Spaniern. Es erfolgten großflächige Abholzungen des bis dahin existierenden Waldes, in der Blütezeit produzierte Kuba 41 % des Weltbedarfs an Zucker.   Wie gesagt, war die finanzielle Blütezeit während des 1. Weltkrieges als sich der Preis auf dem Weltmarkt verzwanzigfachte.

8,5 mio Tonnen Zucker war die größte Erzeugermenge in Kuba, heute dürften es höchstens 2 mio Tonnen sein.

Die Setzlinge werden horizontal in die Erde gebracht, nach 1 Jahr kann dann die erste Ernte erfolgen. Das Zuckerrohr muss nach dem Abschlagen schnell zur Weiterverarbeitung abtransportiert werden. Dabei werden die Blätter entfernt, entweder maschinell oder durch Abbrennen.

Nach dem Auspressen erhält man den guarapo = die Melasse, die noch 30 – 40 % Zucker enthält. Aus der Melasse wird dann der Rum hergestellt. Aus dem Rest der Melasse wird auch Papier hergestellt.

7 – 8 Mal kann man den Zucker ernten, danach muss man neu anpflanzen. 1 Tonne Zuckerrohr ergibt 1 kg Zucker.

Die Zugreise beginnt in Trinidad am Bahnhof – die Lok fährt nochmal zurück, als man die Anzahl der Mitreisenden sieht und holt noch einen Waggon zusätzlich. Ein Gleisarbeiter erzählt, die Loks kommen aus Philadelphia (1914 – 1928).






da kommt sie ...

... ganz gemütlich ...


                                    Mein Gleisarbeiter - er befreit das Gleisbett von Grünzeug

                                                 Ich stehe auf der hinteren Platform




 

                                               Eine Strasse, die man benutzt wie jede andere



                                                                Eine Ziegelfabrik 

                                            auch er liebt den Zug und grüßt und freundlich


                                                                
                                                                 Zahlreiche Brücken



                                                                                 Iznaga

Die gesamte Fahrt dauert etwa 1 Stunde, dann sind wir in Iznaga. Der Name stammt von der Grossgrundbesitzer-Familie Iznaga, die jetzt in Trinidad und Havana wohnt, wir sehen das ehemalige Haus der Familie und den Turm, der von ihnen erbaut wurde.
Heute hat die Familie keinen Besitz mehr (ich gehe davon aus, das sie nicht völlig verarmt sind).

                                                   das vormalige Haus der Familie Iznaga

                                                   Turm von der Iznaga-Familie errichtet

Reste von was ...?

Bild vom Turm auf den Ort


                                Wir verlassen den Zug -  wir müssen weiter nach Camaguey



                                                                         Eine Zuckermühle

P: Zwei ganz wichtige Errungenschaften und große Erfolge der Revolution sind das Gesundheits- und Erziehungssystem Kubas.

Alle Menschen sind in Kuba kostenlos versichert. Das Problem sind die Medikamente, die nicht immer erhältlich sind, das hängt nicht zuletzt mit dem Embargo der Amerikaner zusammen, obgleich es in einigen Punkten inzwischen Zugeständnisse der US-Regierung gibt.

Wir nähern uns Camagüey, der drittgrößte Stadt Kubas – ca. 300.000 Einwohner - 
Die Stadtl Camagüey ist nicht so sehr vom Tourismus beeinflusst. 
Etwas Geschichte Camagüeys:  Diese Stadt lag früher am Meer, wurde aber wegen der ständigen Piratenangriffe ins Inland verlegt. 
Sie hat daher einen anderen Charakter als die vom Tourismus überfluteten Städte. 
Der erste Eindruck ist sehr positiv. 
Wir sehen eine richtige Fußgängerzone, wie wir sie in Europa kennen. 
Die Altstadt ist inzwischen UNESCO-Weltkulturerbe. 
Camagüey ist nicht im Schachbrettmuster angelegt, wie die meisten Städte in Kuba.

Nach einem kurzen Stopp im Hotel von Camagüay - es befindet sich in der Fußgängerzone - 


lädt  Studiosus zu einer Fahrt  mit mehreren Stopps – mit dem Bici-Taxi
-  (immer zwei Personen pro Fahrzeug) -
durch die Innenstadt ein.




!! humour à la cubaine !!









unsere Bici-Taxi-Kolonne









Letzter Stopp mit dem "Taxi" ist CAMAQUITO – ein Schweizer Hilfswerk für Kinder in Kuba. Deutschland und Studiosus beteiligen sich  ebenfalls als Sponsoren. Die Initiative hierzu stammt von einem Schweizer, der vor 15 Jahren zum ersten Mal in dieses Land kam und es lieb gewann.
                                                   Näheres unter www.camaquito.org

Die Organisation kümmert sich auch um behinderte Kinder.
Wir sahen Tanzvorführungen von jungen Kubanerinnen und einem jungen Kubaner sowie zwei ergreifende Balettvorführungen einer jungen Dame und eines jungen Herrn mit Down-Syndrom.

Essen im Hotel.

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