Montag, 13. Mai 2013

Teotihuacán - 11.2.2013 -



Teotihuacán - Wir fahren zu der Stätte, wo der Mensch zum Gott wird. Eine der imposantesten antiken Stätten Mexikos  und Welt - Kulturerbe der UNESCO - sie liegt im Norden der Stadt Mexiko.

Aus der Stadt heraus geht es über die berühmte Prachtstraße „Paseo de la Reforma“, den Champs-Elysées“ nicht unähnlich mit seinen vielen Fahrbahnen, Bäumen, "calzadas", Hochhäusern und Denkmälern.


                                            Bilder aus dem fahrenden Auto ??


Kolumbus (war nie in Mexiko)
El Caballito  (das Pferdchen, eine Skulptur neben dem Torre del Caballito, ist eines der Wahrzeichen der Stadt) .



Palacio de Bellas Artes
der Postpalast



Benito Juarez


Dann fahren wir an der Altstadt entlang, in der Nähe ist wieder der Zócalo

GS:  erzählt indessen, dass die Azteken nur in diesem Gebiet des heutigen Mexikos ansässig waren und andere Völker tributpflichtig machten, sie aber nicht unterjochten oder versklavten und ihnen auch keine fremde Verwaltung aufzwangen. Die Azteken hatten das Monopol des härtesten bekannten Steines der bekannten Welt: Obsidian  (Härte nach heutigen Maßstäben: Diamant  10, Obsidian, ein Vulkangesteinsglass  5-6 ?), hiermit konnten sie sich alle anderen lebensnotwendigen Dinge kaufen.  Es war ihre wirtschaftliche Basis.

Mexiko ist ein Vielvölkerstaat, ein im Yukatan wohnender Einwohner ist z.B. mit seinem Gebiet verbunden und versteht sich nicht als Mexikaner.
Mexiko kümmert sich um seine Einwanderer aus anderen Ländern, so bekommt ein illegal angesiedelter Zuwanderer, der sich in der ausufernden Metropole ein Stück Land nimmt,  Steine zum Hausbau kostenlos zur Verfügung gestellt, auch um Strom und Wasser und um Zufahrtswege kümmert sich der Staat. Bis zum Mindestlohn von 60 $ am Tag (?) = 4 € braucht er keine Steuern zu zahlen. So möchte der Staat  verhindern, dass Favelas entstehen die dem Ruf Mexikos schaden. Auch um Krankenunterstützung ist der Staat in solchen Fällen bemüht.

In Teotihuacán angekommen betreten wir die 20 Quadratkilometer große Anlage durch den Eingang 1.

In der Stadt, in vorchristlicher Zeit gegründet, wohnten  bis zu 125.000 Menschen. 500 Jahre lang beherrschten sie die gesamte Region bis etwa 650, bei ihrer Entdeckung durch die Azteken war sie bereits 400 Jahre verlassen, man weiß nicht warum, Mythen….

     Die Anlage wird von einer breiten Straße in genauer Nord-Süd-Richtung durchquert,
                                                     die Straße der Toten (calzada de los muertos), 



                                       die Azteken hielten die Bauwerke für Königsgräber.

                                     Ein (von Studiosus geförderter) ambulanter Verkäufer
                                     zeigt uns seine mit Läusen besetzte Feigenkaktee 
Feigen-Kaktee Farbstoff Cochenille von Läusen ergibt rot
Chicalote (Distel) mit Zunge befeuchtet ergibt gelb








das Ergebnis rot - gelb

               Ein weiterer Händler zeigt uns seine Obsidian-Artikel, handgemacht sagt GS




                                  Weiter zur ciutadela (Zitadelle) 
        Der Tempel des Quetzalcoatl  (Masken des Schlangengottes Quetzalcoatl)
        - die Krone bestehend aus  Federn des Quetzalvogels befindet sich in Wien -
                                      und des Regengottes Tláloc.
       Er wurde um das Jahr 200 errichtet und später mit einer Pyramide überbaut.







Schlangenkopf mit Obsidian-Augen
Schlange



Tláloc - der Regengott
                               Danach betraten wir die Anlage noch einmal durch den Eingang 3 –

                                Das Jaguarhaus – ein Wohnbereich mit Wandbildfragmenten.




GS: Die Mondpyramide wurde fünf Mal überbaut. Bei Ausgrabungen wurden auf den verschiedenen Ebenen Obsidian, Menschen, Tiere, Köpfe von Menschen und nochmals Männer verschiedenen Alters (aber immer in gesundheitlichem Top-Zustand) gefunden. 

Die Besteigung der 4-stufigen Mondpyramide bis zur ersten Platform bietet ein tolles Bild auf die Anlage. 

sooooo steil!

Mondpyramide

der "Ausblick"

               Danach geht es auf die Sonnenpyramide, 65 m hoch, 210x210 m im Grundriss,
                                      ist eine der größten Pyramiden der Welt
                               und wurde vermutlich im 2. Jahrhundert vollendet.
                  (Gleicher Grundriss aber halb so hoch wie die Cheops-Pyramide)





der "Ausblick"

             Die Besteigung war nicht ohne Mühe und das bei einer Höhenlage von 2.300 m
                                                             und sengender Sonne.

Mittagessen: Vorspeise zwei scharfe amuse-gueules mit Brot? (mexikanisches Brot!) zu essen, war sehr gut.

                                                      Dann: „Malinche“, 




Rindfleisch blattgewalzt (zäh, konnte ich nicht essen), dazu ein Kaktusblatt (schmeckt super, schon zum zweiten Mal) plus die obligatorische, gutschmeckende Guacamole. Dann kam der mexikanische Kaffee, genannt „olla“,


ein dünn aufgebrühter Kaffee (man sieht den Boden der Tasse) mit einer Zimtstange drin, das ganze schmeckt nach Zimtbrühe und hat mit Kaffee wenig gemein. Man muss "olla" auch nicht zwei Mal probieren trotz der offensichtlichen Begeisterung von GS!

           Dann zeigte uns ein mexikanischer Verkäufer, was ein guter Verkäufer ist:
                                                 auf Deutsch und mit Humor! 
                                  Was man so alles mit der Agave anfangen kann.

Ein Getränk: Aus dem sich in der reifen Pflanze sammelnden Saft (bis die Pflanze nach 3 Monaten tot ist) und daraus wiederum Pulque (schwachprozentig vergorener Saft), Tequila (stärker prozentig) oder Likör.









Außerdem: Fasern zum Spinnen – Schreibpapier -  Seife? – die Spitzen als Nadel – oder gleich Nadel und Faden zusammen

Das ganze mussten wir probieren: Pulque (bof!) – der Likör (nicht für mich) - Tequila (ein anderes Mal)

Danach wurden die Verkaufsversuche gestartet, der Mann hätte es wirklich verdient, denn die Preise für die Souvenirs schienen mir bescheiden für den Arbeitsaufwand, der zur Herstellung benötigt wird.

Die im Anschluss besuchte Basilika de Guadalupe – das prächtige und meist-besuchte katholische Heiligtum in ganz Amerika – war ein sehr interessantes Gebäude des berühmten Architekten Pedro Ramírez Vázquez (geb. 1919) erbaut  1976.

Die alte Basilika wird gerade renoviert.








Basilika de Guadalupe – Architekt Pedro Ramírez Vázquez




Beim Hinausgehen....


Für den entgangenen Fleischgenuss vom Mittag habe ich abends im Hotel ein Sandwich „Pepino“ mit dem Zimmerservice bestellt, hervorragend schmeckendes, ganz zartes Rindfleisch auf Baguette mit so einer Art Zaziki dazwischen und Pommes. Die Peperonis waren mexikanisch scharf. Auf die mexikanische Gaumenexplosion muss ich trotzdem noch warten, die Karte von Hotel habe ich jetzt ausprobiert, morgen fahren wir weiter Cocoyoc und wechseln das Hotel.

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